Die rätoromanische Bevölkerung und ihre Kultur
Noch bevor die Römer das Trentino eroberten, war ein großer Teil der Region vom Alpenvolk der Räter besiedelt, welche hier ihr antikes Reich gegründet hatten und der Region erstmals eine “moderne” Sprache und Kultur gaben. Die am dichtesten besiedelten Gebiete waren schon damals die weiten Täler und Hügellandschaften, wo bereits in jener Zeit Wein angebaut wurde. Mit der Ankunft der Römer übernahmen die Räter zahlreiche Bräuche sowie einen wichtigen Teil der lateinischen Sprache und Kultur. Als dann germanische Völker das Land eroberten, wurde das rätoromanische Volk gezwungen, sich in die Berge und auf die Hochplateaus zurückzuziehen. Bis heute hat in den geschützten Tälern der Dolomiten die rätoromanische Kultur überlebt - eine Kultur, die einst den Großteil des gesamten östlichen Alpenraums dominierte.
Auf der Trentiner Seite der Dolomiten wird Ladinisch noch im Fassatal (Fascia) mit seinen Gemeinden Canazei (Cianacei), Pozza (Poza), Mazzin (Mazin), Campitello (Ciampidel), Vigo (Vich), Sogara und Moena gesprochen. Wer die ladinische Kultur kennen lernen will, sollte dem Museum des ladinischen Kulturinstituts in San Giovanni bei Vigo di Fassa einen Besuch abstatten.
Auch im Val di Sole und in Teilen des Nonstales konnten wichtige Fragmente der rätoromanischen Sprache erhalten werden. Der Dialekt im Nonstal und Val di Sole gilt heute als sogenannter “Missing Link” zwischen der ladinischen Sprache in den Dolomiten und dem rätoromanischen Rumantsch in der östlichen Schweiz.
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