Castel Noarna

Ursprünglich war Castel Noarna oder Castelnuovo, in der gleichnamigen Fraktion der Gemeinde Nogaredo gelegen, vermutlich eine römische Festung. Der Bergfried, die Befestigungen und die Zinnen mit horizontalem Abschluss stammen aus dem 13. Jahrhundert. Vom Wachturm aus wurde die hölzerne Zugbrücke überwacht. Innen befindet sich neben dem Bergfried und zwei Wachposten auch der Zwinger, in dem während der bekannten Hexenprozesse von Nogaredo (1646 - 1647) mehrere Frauen eingesperrt wurden, die der Hexerei angeklagt waren.

Bis zum 13. Jahrhundert befand sich der ehrwürdige Bau im Besitz der Herren von Castelnuovo, danach wechselte er in den Besitz der Herren von Castelbarco und fiel schließlich in die Hände der Herren von Lodron, die das Schloss restaurieren, neue Räumlichkeiten hinzufügen und mit Fresken bemalen ließen. Das heutige Äußere eines Herrensitzes geht auf diese Zeit zurück, ebenso wie die St. Ruprecht Kapelle, ein barockes Schmuckstück, geplant vom Architekten Solari.

In dieser Kapelle ist eine Säule aus dem Jahr 1580 zu sehen, auf der die Krönung Mariens, flankiert von den Heiligen Nikolaus und Franziskus, dargestellt ist. Bemerkenswert sind auch die hölzerne Loggia und die Ehrenhalle, die zum Teil nach dem Vorbild Michelangelos ausgemalt wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zogen die Herren von Lodron weg, und Schloss Noarna wurde zum Sommersitz, bevor es ganz aufgelassen wurde. Heute ist in seinem Inneren hingegen eine renommierte Weinkellerei untergebracht, die jährlich rund 35.000 Weinflaschen produziert.