Marmolada
Marmolada

Marmolata

Die Marmolata (ital. Marmolada), die “Königin der Dolomiten”, ist mit 3.343 m Meereshöhe die höchste Erhebung der Dolomiten (Punta Penia)

Die Marmolata befindet sich zwischen dem oberen Fassatal im Trentino und dem Val Cordevole in der Provinz Belluno. Die Gebiete sind durch den Pordoipass zwischen Canazei und Arabba und den Fedaiapass zwischen Alba di Canazei und Agordino miteinander verbunden. Die Marmolata besteht, anders als der größte Teil der Dolomiten, nicht aus Dolomitgestein, sondern aus grauem Kalkstein und wirkt wie eine beeindruckende Terrasse im Zentrum der bleichen Berge. Das schier grenzenlose Panorama wird vom Gletscher vervollständigt, der es vor nicht allzu vielen Jahren noch ermöglichte, auch im Sommer Ski zu fahren.

Das Gebirgsmassiv hat zwei Seiten: Auf der Südseite fällt die Marmolata mit einer beeindruckenden, 4 km langen und 1.000 m hohen Steilwand bis zu den ursprünglichen Tälern Val Contrin und Valle Ombretta ab. Die Nordseite fällt indes flacher bis zum Fedaiasee und zum Ausläufer des Berges Porta Vescovo (2.562 m) ab, der zum Vorkamm der Marmolata-Gruppe gehört. Die Berghänge, in deren Mitte sich die zwei Berge Elfer und Zwölfer befinden, wurden vom Gletscher geformt. Zwischen Nord- und Südseite befindet sich der Gipfelgrat mit den wichtigsten Erhebungen der Marmolata-Gruppe, die alle die 3.000 m überschreiten: Punta und Pizzo Serauta, Punta Rocca, Punta Ombretta, Punta Penia und - geteilt durch die Scharte der Marmolata (Forcella della Marmolada, 2.896 m) - die Gipfel Gran Vernel und Piccolo Vernel.

Trotz der leichten Erreichbarkeit und des großen Tourismusaufkommens - letzteres durch die Seilbahn, die in drei Abschnitten von der Ciapela Alm bis zum Gipfel des Punta Rocca führt - bleibt die Marmolata auch ein beliebtes Terrain für Bergsteiger. Von den schwierigen Wegen der Südwand, wie dem berüchtigten "Attraverso il Pesce" von Igor Koller und Jindrich Sustr, bis hin zu den langen und anstrengenden Strecken über Gletscher und Grate. Zwei Klettersteige sind hier zu finden: der Steig am westlichen Grat zum Punta Penia und der Brigata Cadore-Steig (oder Ferrata Eterna, wörtlich übersetzt Ewige Steig) zum Punta Serauta am östlichen Grat. Der Brigata Cadore-Steig wurde 2005 offiziell geschlossen - von einer Begehung ist auch wegen der nicht weiter durchgeführten Instandhaltungsarbeiten abzuraten. Auch wenn die Klettersteige der Marmolata aus technischer Sicht nicht sehr anspruchsvoll sind, sollten sie weder unterschätzt noch bei nicht optimalen Wetterbedingungen begangen werden: Durch die Höhenlage, die Länge der Steige, die fehlenden Fluchtwege sowie den notwendigen Einstieg in den Gletscher sollten sie nur von erfahrenen, bestens trainierten und gut ausgerüsteten Bergsteigern in Angriff genommen werden (Seile, Eispickel und Steigeisen sind erforderlich).

Um die Marmolata und die Gipfel der gleichnamigen Gebirgsgruppe (wie den Sasso Vernale, die Gipfel der Cime Ombretta und den Cima dell'Uomo) winden sich auch zahlreiche Wanderwege. Einer davon ist ein Abschnitt des Dolomiten-Höhenweges Nr. 2, der von Brixen in Südtirol bis nach Feltre führt. Auch auf diesen Wegen kann man die "Königin der Dolomiten" bewundern.

Im Winter hingegen ist die Marmolata an den Skiverbund Arabba angeschlossen (entlang der berühmten Sella Ronda) und befindet sich somit im Herzen des Skikarussells Dolomiti Superski. Die Wintersportmöglichkeiten sind zahlreich und reichen von der längsten Abfahrt der Dolomiten (12 km und 1.800 Höhenmeter, vom 3.269 m hohen Punta Rocca bis zur 1.446 m hoch gelegenen Ciapela Alm) bis hin zu verschiedenen Skitouren in diesem einzigartigen Gebiet.


Höchster Gipfel: Punta Penia (3.343 m ü.d.M.)
Weitere Gipfel: Punta Serauta, Pizzo Serauta, Punta Rocca, Punta Ombretta, Gran Vernel, Piccolo Vernel
Erstbesteigung des Punta Penia: am 28. September 1864 durch Paul Grohmann sowie Angelo und Fulgenzio Dimai
(Schutz)Hütten in diesem Gebiet:

  • Hütte Capanna al Ghiacciaio
  • Punta Penia-Hütte
  • Schutzhütte E. Castiglioni alla Marmolada
  • Contrin-Schutzhütte
  • O. Faliér-Schutzhütte
  • Fedaia-Schutzhütte
  • Serauta-Schutzhütte

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